An der Gleier (links) 1 und (rechts) 2

6.1 An der Gleier ( links ) 1 und ( rechts ) 2

 

An der Gleier 1: Gasthof Richter

Besitzerfolge: Döpp - Richter - Essfeld - Richter – Margarete Falke – Paul Falke d.Ä. - Klaus Arens.

(Siehe auch Gleidorf 3.)

 

Der Anbau des Saales um 1935 soll Heinrich Richter so sehr in finanzielle Schwierigkeiten gestürzt haben, dass er geschwächt durch die Sorgen am 23.5.1936 verstarb.  Vermutlich im Sinne der Familie übernahm 1937 Margarete Falke aus Schmallenberg das Elternhaus ihrer Mutter.

Hotel Richter mit dem angebáuten Saal, noch nicht augestockt

Hotel Richter mit dem angebauten Saal, noch nicht aufgestockt.

Sie verließ Schmallenberg, so übernahm es Bruder Paul Falke d.Ä. in seinen Besitz. Ab da wurde es von der Verwaltung der Woll-und Haargarnspinnerei J. Meisenburg Nachf. GmbH verwaltet, die im Besitz von Paul Falke war.

 

Um 1935: Wirt H. Richter - Paul Schneider - Herr Beule

Um 1935: Wirt H. Richter -Paul Schneider - Herr Beule

 

Solange die Wirte im Gasthof an der Kreuzung auch Eigentümer waren, war es üblich, dass sie auch Ehrenämter im Ort übernahmen. So waren Döpp und Richter zeitweise Ortsvorsteher und Vereinsvorsitzende. Dank der langfristig pachtenden Wirte blieb dem Ort ein Treffpunkt und Saal für größere Feierlichkeiten erhalten.

Erste Pächter waren die Eheleute Nickel, die später nach Fredeburg zogen.

 Weihnachtsfeier der Firma Krummel 1942 im Saal des Gasthofs Richter

 Weihnachtsfeier der Firma Krummel 1942 im Saal des Gasthof Richter.

Im Saal fand das soziale Leben des Ortes statt. Pächterin Nickel in der obersten Reihe 5. von links.

 

Vor 1953 pachtete  Theo Pieper  den Gasthof, denn 1953 war er an der Gleier 1 gemeldet. Vorher war er Pächter des Gasthofes Röhrig in Fleckenberg gewesen. Er wurde 1955 in Gleidorf Schützenkönig und verstarb am 2.11.1958 und wurde in Gleidorf begraben. Sohn „Walter (+8.7.1981) und Tres-chen“ Pieper (Theresia +20.8.1991) aus Fleckenberg prägten das Image obiger Gaststätte viele Jahre nach dem 2. Weltkrieg, weshalb das Gebäude im Volksmund „bei Piepers“ genannt wurde. Sie blieben im Dorf, nachdem sie als Pächter „die Kreuzung“ verlassen hatten (ca. 1974/75) und erwarben den Gasthof Lüttecke am Einheit. Zu dieser Familie gehörte auch Martha Pieper (+7.1.1973).

Die Pächter nach der Familie Pieper hießen:

Pittlich, Haberkamp, Molinaris, ein Jugoslawe NN und Lünig.

 

Es folgte der Gleidorfer Herbert Ruppert *26.1.1940 mit Ehefrau Annemarie geb. Barkei aus Bottrop (gen. Anni *17.7.1941). Sie pachteten die „Kreuzung“ nachdem sie von 1971 bis 1976 den Gasthof „Humeske“  in Gleidorf gepachtet hatten. Sie betrieben von 1977 bis sie 1981 den Gasthof; wegen Unstimmigkeiten mit dem Eigentümer über notwendige Investitionen verlängerten sie den Pachtvertrag nicht.

 

Nun folgten: Strohmeier, Schreier, Georg u. Marianne Gerbe, Manuel Zanaoglu, NN aus Köln, Petzke.

 

Trotz des Besitzerwechsels an Klaus Arens um 1998 änderte sich nichts an der Fluktuation. Weitere Pächter folgten:

Petra NN, Barbara und Ludger Feldmann, Conny und Gerd Müller, Beate und Andreas Bunz. 

Maik Winkelmann aus Gleidorf pachtete den leerstehenden Gasthof und eröffnete ihn am 1.9.2012 wieder. Zunächst

wurde er unterstützt von Efrim Spiekermann mit Ehemann und Marcus Paschke als Koch.

 

 Neueröffnung Gasthof Richter 2012

 


 

An der Gleier 2 erbaute Heinrich Lauber (*11.02.1900 in Gleidorf) mit Ehefrau Herta geb. Breddermann (*1899 +1963) in den Jahren 1932/33, Hochzeit war 1924. Eine Schlosserlehre absolvierte Heinrich bei der Kunstschlosserei Anton Stratmann (Gleidorf Nr. 65) und legte 1924  die Meisterprüfung ab. Danach machte er sich selbständig in einer Wellblechbude hinter dem Haus Ernst Richstein bzw. Stachelhaus. Er verlegte 1933 den Betrieb in den Keller des neuen Wohnhauses. 1970 übergab er die Autowerkstatt an seine Kinder Kfz-Meister Ulrich *25.5.1931 +27.11.2012 und Helga Lauber (vergleiche Heimatglocke Nr.30). Sohn u. Altgeselle Manfred *16.8.1933 +9.8.2015 war Mitarbeiter.

Bis ca. 1955 betätigte sich Heinrich Lauber als Nähmaschinen und Zweiradmechaniker. Manfred absolvierte zunächst bei seinem Vater eine Lehre als Zweiradmechaniker, an die er eine Ausbildung als Automechaniker bei der Firma Arens in Eslohe anschloss  1955  zurück im Elternhaus wurden Kfz. ins Angebot aufgenommen.

 Ausschachtungsarbeiten zum Haus Lauber. Baustellenschild: Anton Tigges, Oberkirchen

Ausschachtungsarbeiten zum Haus Lauber. Baustellenschild: Anton Tigges Oberkirchen.

 

Zunächst wurde die Werkstatt zum Vertragspartner von NSU. Als Audi 1977 die Markenrechte kaufte, aber die Produktion einstellte, wechselte das Haus zu Ford.

 

Jahrzehnte später nach dem Hausbau:

 

Lauber: In der Werkstatt

In der Werkstatt                               

 

 

Lauber: Vor dem Elternhaus

Vor dem Elternhaus

 

Lauber: Tankstelle und NSU-Werbung

Mit Tankstelle und NSU-Reklame!

 

Lauber: Treffpunkt

Mehr als eine Werkstatt; Treffpunkt für alle mit Benzin im Blut. Das traf auf Schlocker weniger zu.

 

 Lauber: Wohnhaus

Haus Lauber 2016: unbewohnt!

Im Raum hinter dem rechten Schaufenster wurden Fahrräder und Ersatzteile verkauft. Im Raum hinter dem linken Schaufenster Autos. 

Laubers Bank (rechts) war jahrzehntelang Treffpunkt der Dorfjugend.  Das Werkstattgebäude wurde  1958 errichtet. Die Marke „NSU“ war lange mit dem Hause verbunden. NSU baute bis Fahrräder ab 1889, Motorräder ab 1901, Traktoren und Pkw von 1905 bis 1977.


 

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